Schreiben ist befreiend und heilsam auf ganz verschiedene Weisen.
In glücklichen Zeiten ist Schreiben eine gute Art, das Glück zu "konservieren". Wenn ich den Text wieder lese, den ich über schöne Momente geschrieben habe, lässt sich das gute Gefühl wieder spüren, fast, als wäre der Augenblick wiederholbar.
Schreiben in schwierigen Momenten kann ein Ventil sein. Das Aufschreiben von Sorgen, Ängsten und Fragen bedarf einem intensiveren Nachdenken und Nachspüren. Schon im Suchen nach Worten kann Klärung geschehen. Tröstend und befreiend kann es auch sein, nach einer gewissen Zeit die Texte wieder zu lesen und zu erkennen: Es hat sich etwas verändert. Die Last ist leichter geworden. Die Angst hat sich verflüchtigt.
Schreiben ist aber auch ohne Ziel eine wunderbare Form, Achtsamkeit zu üben. Beim Spaziergang durch den Wald innezuhalten und wahrzunehmen, wie die Vögel pfeifen, wie die Sonne zwischen den Bäumen hindurch den Waldboden berührt, wie frische Luft die Lungen füllt und die Blüten duften, dann ein paar Worte aufzuschreiben, das ist Magie. So wirkt Schreiben beruhigend und erdend und gibt Kraft, sich wieder ins Alltagsgeschehen mit allen Anforderungen hineinzugeben.
"Worte zu Schreiben heisst Seele zu zeigen."
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